Ein Thema, was mich gerade vor der Selbstständigkeit sehr beschäftigt hat. Gerade
durch folgende „Horror“-Geschichten:
Und ja, zum Teil hatte ich diese Erfahrungen auch in den ersten 12 Monaten gemacht.
ABER:
Weil ich es so wollte.
Gerade zu Beginn war mein Plan mir erst einmal einen „Namen“ zu machen. Zu
zeigen was ich drauf habe. Kunden so stark zu begeistern, dass sie gerne und immer
wieder kommen. Ihre Probleme im Sales Tech so zu lösen, dass es ihnen wirklich was
bringt.
Das ist die Aussage, die man zuerst um die Ohren geworfen bekommt. Für
Aussenstehende ist sie negativ behaftet.
Für mich sehr positiv!
Denn ich selbst habe ständig die Möglichkeit
meinen Alltag so zu gestalten wie ich es möchte:
Wenn ich mehr arbeiten möchte mache ich das.
Und wenn nicht, dann nicht.
Das hat wiederum Einfluss auf den nächsten „Mythos“.
Da braucht man nichts zu verheimlichen:
Das kann vorkommen.
Wenn ich unter der Woche nicht so viel Zeit mit der Arbeit verbracht habe.
Also auch hier:
Ich kann es steuern ob und wie viel ich am Wochenende arbeiten möchte.
Gerade in den Wintermonaten war das ein absoluter Vorteil.
Wirklich mieses Wetter am Wochenende? Kein Problem – ich arbeite auf dem einen
Projekt entspannt weiter. Gutes Wetter unter der Woche, dass zum Skifahren einlädt?
Wunderbar, die aktuellen Termine lassen es zu, die Deadline passt und am
Wochenende hatte ich ja schon etwas „vorgearbeitet“.
Hier hatte ich am Anfang wirklich meine Zweifel, ob das so möglich sein wird.
Die Erfahrung nach über 12 Monaten:
Zu viel Arbeit am Wochenende war bisher noch nie ein Problem.
Dailies, Weeklies, Bi-Weeklies, Abstimmungscalls, Anforderungsworkshops, Slack
Channel 1, Teams-Chat 2, spontane Zoom-Calls, „Hast du mal 5 Minuten“, etc.
Das kann auf Dauer nicht nur nervenaufreibend sein, sondern auch sehr viel Zeit kosten.
Wer aus dem Projektgeschäft kommt, kennt das schon. Und hier muss ich sagen, dass
es in der Solo-Selbstständigkeit nach meiner Erfahrung den gleichen Aufwand gibt. Je
nach Größe des Projektes und Vertrauensbasis mit dem Kunden.
Von daher: keine Veränderung zu meinen vorherigen Jobs.
Weder positiv, noch negativ.
Was aber auch zur Wahrheit gehört:
Wenn ich es bisher kommuniziert habe und argumentieren konnte, dass bestimmte
Meetings & Abstimmungen auch einfacher funktionieren können, war das ein sehr
gerne angenommenes Feedback.
Denn:
Der Kunde ist auch nur ein Mensch. Mit wahrscheinlich einem ähnlich vollem
Kalender. Wie wir alle. Und wenn wir uns beide Zeit sparen können, und trotzdem das
gleiche Ergebnis erzielen können – dann ist das ein absoluter No-Brainer.
Erholung muss sein. Sonst kann man nicht performen. Spätestens wenn du einmal in
ein „Perfomance-Loch“ gefallen bist, merkst du es dir für das Nächste mal.
In meinen ersten 4 Monaten hatte ich das zum Glück (!) erleben dürfen.
Der erste Monat war naturgemäß noch etwas ruhig.
Was sich im zweiten Monat schon verändert hatte.
Und im dritten Monat ins Gegenteil ausgeschlagen ist, da ich beinahe zu viel von
meiner Auslastung verkauft hätte.
Und der 4 Monat sah von der Auslastung zwar sehr gut aus, hat sich aber seeehr zäh
angefühlt. Das war sehr gut fürs Konto, aber schlecht für die eigene Erholung. Daraus
habe ich gelernt.
Keine Frage:
Es ist super ausgebucht zu sein. Zu fühlen, dass man unbedingt gebraucht wird. Und
auch helfen kann. Aber ich darf mich nicht „überverkaufen“. Sonst leidet die Qualität,
die ich abliefern möchte.
Und mittlerweile habe ich das gut im Griff.
Zu wenig Erholung habe ich nicht. Zu viel aber auch nicht. Dennoch gehört Erholung
einfach zur Planung dazu. Seien es Zeiten für Family & Friends, Hobby, Urlaub,
bewusste Leerlaufzeiten, etc.
Immer mit dem Hintergedanken, dass es am Ende auch finanziell aufgehen muss!
Arbeite ich wenig in Projekten mit vereinbarten Tagessätzen, dann werde ich am Ende
des Monat auch nur wenig in Rechnung stellen können. So läuft das Geschäft 🙂
Zum Abschluss:
Wenn du das heute am Sonntag liest, bin ich in einem verlängerten Wochenende in
Prag. Das ist mein aktuellstes und schönstes Beispiel, dass Work-Life-Balance in der
Solo-Selbstständigkeit definitiv gut möglich ist.
Und sich gar nicht sooo arg vom Angestelltenverhältnis unterscheidet 😉
Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Erfahrungen ein paar Ideen mitgeben.
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